2. Beiratssitzung der Weiterbildungsverbünde Berlin-Brandenburg
Am 12.12.2022 kam der gemeinsame Beirat der BMAS-Weiterbildungsverbünde in Berlin und Brandenburg zum zweiten Mal zusammen. Der Einladung der Weiterbildungsverbünde waren neben Frau Arnold vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Frau Zauner, Frau Richter und Frau Franz von der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Soziales, Frau Dr. Rothländer und Frau Kubath vom Brandenburger Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie sowie Frau Döring von der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit gefolgt. Teilgenommen haben auch Vertreterinnen der Kammern und der Wirtschaftsförderung, aus unterschiedlichen Branchenverbänden, aber auch Gewerkschaftskolleginnen. Als Gäste konnten außerdem Vertreterinnen weiterer Netzwerke, z.B. vom Weiterbildungsverbund QLEE (STARK-Richtlinie) und vom Transfernetzwerk ReTraNetz, begrüßt werden.
Besonders gefreut haben wir uns über die Teilnahme von Herrn Lukesch aus Österreich (bab Wien).
Nach der Begrüßung durch Frau Dr. Schmidt-Meergans (WBV MEKA-BB) und Frau Döring von der Bundesagentur für Arbeit, in deren Räumlichkeiten die Veranstaltung stattfand, standen in einem ersten Themenblock Erfahrungen zur Organisation der Verbundarbeit im Mittelpunkt. Nach einer kurzen Schilderung durch die Weiterbildungsverbünde, wie sie im Einzelnen die Zusammenarbeit mit Unternehmen und betriebsübergreifende Beratungs- und Qualifizierungsangebote organisieren, berichtete Herr Lukesch aus der seit mehr als 20jährigen Praxis der Initiativweiterbildungsverbünde in Österreich und gab damit wichtige Impulse für die weitere Umsetzung der BMAS geförderten Weiterbildungsverbünde in Berlin-Brandenburg.
In der sich anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass sich Ausgangssituationen und Organisation der Verbünde recht stark unterscheiden; dies betrifft insbesondere den Grad der Verbindlichkeit der Zusammenarbeit zwischen den Verbundpartnern. Gerade hierzu geben die österreichischen Erfahrungen wichtige Hinweise zu Gelingensbedingungen für eine nachhaltige Verbundarbeit.
Der zweite Teil der Veranstaltung zum Thema Erhebung des betrieblichen Bildungsbedarfes folgte derselben Logik: Kurzberichte aus den Weiterbildungsverbünden – Input (dieses Mal durch Frau Döring von der BA zu geplanten gesetzlichen Weiterentwicklungen der Förderung beruflicher Weiterbildung) –Erfahrungsaustausch. In der sehr lebhaften Diskussion wurden vor allem folgende Aspekte thematisiert:
- Nicht nur auf die aktuellen Bedarfe schauen: auch die strategischen im Blick haben
- Transformationsprozesse erfordern eine stärkere präventive Personalentwicklung: Fachkräftesicherung und Qualifizierung müssen zusammen gedacht werden
- Fehlende Arbeitskräfte am Markt führen zu einem Paradigmenwechsel: stärker im Unternehmen nach vorhandenen Kompetenzen schauen und weiterentwickeln
- Dies ist kein einmaliger Prozess, sondern ein permanenter
- Eigenbefähigung der KMU zur strategischen Personalentwicklung muss mit Hilfe der Verbünde gestärkt werden: Vertrauen ist hier eine Schlüsselkategorie
- Dabei müssen Betroffene zu Beteiligten gemacht werden: alle mitnehmen verlangt eine neue Weiterbildungskultur
- Unternehmensnetzwerke haben nicht nur Mehrwert für Personalentwicklung, sondern auch darüber hinaus: gemeinsame Beschaffung etc.
Insgesamt hat die kurzweilige Veranstaltung wichtige Impulse und Anregungen für die weitere Arbeit der Weiterbildungsverbünde, insbesondere für ihre weitere Vernetzung gegeben. Um eine größere Transparenz der unterschiedlichen Angebote erreichen und stärker aufeinander verweisen zu können, wurde die Entwicklung einer gemeinsamen Landkarte angeregt. Sie soll vor allem den Unternehmen helfen, aus den vielfältigen Beratungs- und Qualifizierungsangeboten von Weiterbildungsverbünden, Kompetenz- und Zukunftszentren, Kammern, der Agentur für Arbeit u.a. Akteuren passgenaue Instrumente für die Personalarbeit herausfiltern und nutzen zu können. Hierzu bietet sich u.a. an, stärker als bisher Weiterbildungsverbund übergreifend zu agieren, um Doppelstrukturen zu vermeiden. Des Weiteren haben sich die Anwesenden auf halbjährliche Treffen in dieser Runde verständigt, was bilateralen und/oder trilateralen Treffen von Beiratsmitgliedern in der Zwischenzeit ja nicht im Wege steht. Auch die Idee einer Fachtagung, zu der Unternehmen eingeladen werden, um mit ihnen gemeinsam nach Lösungen zu suchen, stand im Raum. Ganz getrau dem Motto, Betroffene zu Beteiligten zu machen.